Warum sind Katzen wasserscheu?

Die meisten Katzenbesitzer wissen, dass ihre geliebten Stubentiger extrem wasserscheu sind und daher so gut es geht jeglichen Fellkontakt vermeiden. Doch warum ist das eigentlich so? Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH haben da mal genauer nachgeforscht.

Katzen-wasserscheu

Obwohl Katzen gern Wasser trinken und auch körperlich keine Probleme mit dem Schwimmen haben, sind sie dennoch ziemlich wasserscheu. Für dieses Verhalten gibt es oftmals unterschiedliche Ursachen, auf die im Folgenden genauer eingegangen wird.

Eingeschränkte Flexibilität

Das Fell von Katzen saugt sich recht schnell mit Wasser voll und verliert darüber hinaus seine schützende Funktion. Eine unangenehme Erfahrung für den Stubentiger, der ansonsten mit so viel Geschmeidigkeit und Leichtigkeit unterwegs ist. Besonders langhaarige Katzen mit dichtem Fell haben daher verstärkt Probleme, da das Fell besonders viel Wasser aufsaugt und sehr schwer wird. Dies schränkt die Beweglichkeit ein und macht die Katze träge, was instinktiv als negativ befunden wird, da die Katze sich folglich nicht mehr so schnell in Sicherheit begeben kann. Die Schwerfälligkeit, die durch das Wasser in und auf dem Fell verursacht wird, behindert Katzen natürlich auch bei der Jagd oder einer eventuellen Flucht vor Gefahren. Obwohl die Jagd heutzutage für unsere Stubentiger nicht mehr essentiell ist, wird durch das nasse Fell trotz allem ein natürlicher Trieb beeinflusst. Auch dies könnte daher ein Grund sein, der zur Wasserscheue der Katze führt.

Die Gene der Vorfahren

Eine weitere Theorie besagt, dass die Vorfahren der heutigen Hauskatzen aus den trockenen Gebieten Afrikas stammen und Wasser in größeren Mengen evolutionsbiologisch nicht gewohnt sind. Wahrscheinlich sind auch deshalb die meisten Katzen wasserscheu. Also schreckt das Tier ganz automatisch davor zurück. Wenn das Fell der Katze nass geworden ist, kann es durch den langen Trocknungsprozess leicht zu einer Unterkühlung kommen. Entsprechend sieht sich die Samtpfote als Vorsichtsmaßnahme lieber vor, gar nicht erst nass zu werden.

Verlust des Körpergeruchs

Ein sehr ausgeprägter Sinn der Katzen ist der Geruchssinn. Dieser wird nicht nur dazu genutzt, Gerüche aufzunehmen und alles Mögliche zu beschnuppern, sondern vor allem auch, um das Revier zu markieren und die entsprechenden Gebiete wieder zu erkennen. Der eigene Geruch ist daher ein sehr wichtiges Mittel, das Katzen hilft, die Orientierung zu behalten und immer wieder nach Hause zu finden. In Verbindung mit Wasser geht der Körpergeruch zunächst einmal verloren und führt dazu, dass das wichtige Erkennungsmerkmal nicht mehr vorhanden ist. Um den Schaden in diesem Fall so gering wie möglich zu halten, fangen Katzen, sobald sie wieder trocken sind, damit an sich am ganzen Körper abzuschlecken, um den gewohnten Geruch wiederherzustellen.

Wann kann Wasser Ihrer Katze gefährlich werden?

Fällt eine Katze in ein Gewässer dessen Rand hoch, rutschig oder glatt ist, besteht große Gefahr. So besteht in Badewannen oder Swimmingpools das Risiko, nicht mehr aus dem Wasser zu gelangen. Ganz egal, ob die Katze nun ein guter Schwimmer ist oder nicht. Denn irgendwann lässt die Kraft nach und sie kann ertrinken. Lasse also Deinen Schützling nie unbeaufsichtigt in der Nähe einer gefüllten Badewanne, einer Regentonne oder einem Pool.

Gibt es Katzen, die besonders gerne schwimmen?

Es gibt tatsächlich Katzenrassen, die Wasser besonders gernhaben. Wie die Türkische Van-Katze, die ursprünglich vom Vansee in der östlichen Türkei stammt, ist eine richtige “Wasserratte”. Sie schwimmt trotz ihres dichten Fells gerne und fängt sogar Fische. Auch die indische Fischkatze liebt Wasser und schwimmt gern. Außerdem gibt es immer wieder Katzen, die gerne baden gehen und es nicht als unangenehm empfinden, wenn sie nass gespritzt werden. Auch der Maine Coon Katze wird eine ungewöhnliche Wasserliebe nachgesagt. Dennoch sind es auch hier in den meisten Fällen eher Plansch-Aktionen, anstatt ausgiebige Schwimmeinheiten, die das Tier aus freien Stücken macht.


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