Wie wird grauer Star bei Hunden behandelt?

Mit der Augenerkrankung Grauer Star ist auch bei Hunden nicht zu spaßen. Das Tier sollte schnellstmöglich zu einem spezialisierten Arzt gebracht werden. Langfristige Heilung bringt nur eine Operation.

Grauer-Star

Meistens fällt die Krankheit durch Zufall auf: Der Hund fängt das zugeworfene Leckerli nicht mehr so souverän wie sonst, stolpert über die Bordsteinkante oder bewältigt in ungewohnter Umgebung keine Treppenstufe mehr richtig. In diesem Fall solltest Du unverzüglich zum Tierarzt fahren und Deinem Hund einmal tief in die Augen sehen lassen. Ist die Linse grau oder sogar weiß, kann es sich um Grauen Star handeln.

Behandlung durch einen Spezialisten

Bei Verdacht auf Grauen Star sollte man nur auf die Betreuung eines spezialisierten Tierarztes von Augenkrankheiten vertrauen. Denn meist haben nur die Spezialisten die nötigen Geräte und auch die Erfahrung, um die Krankheit zu diagnostizieren und möglichst zu heilen. Um die Diagnose zu stellen, geben die Tierärzte den Hunden zunächst Tropfen ins Auge. So werden die Pupillen weit gestellt und können untersucht werden.

Operation bietet gute Heilungschanchen

Die Bandbreite der Behandlung ist allerdings denkbar gering. Nur eine Operation kann die gewünschte Besserung und Heilung bringen – je früher, desto besser. Voraussetzungen hierfür sind eine intakte Netzhaut und funktionierende Nervenzellen, zudem muss das Tier natürlich narkosefähig sein. Doch wenn die Krankheit früh erkannt wird, sind die Erfolgschancen einer OP sehr gut. Fast jeder Hund kann spätestens einen Tag danach wieder sehen – auch, wenn er vorher blind war.

Vorgehensweise bei grauem Star

Die Operation ist längst so ausgereift wie in der Humanmedizin. Der Chirurg macht einen kleinen Schnitt am äußeren Augenwinkel und öffnet die Hornhaut, dann zertrümmert er den Linseninhalt mit Ultraschall und saugt diesen aus der Kapsel. Ist das Linsensäckchen intakt, wird eine Kunstlinse implantiert. Wie schnell er wieder nach Hause darf, handhabt jede Klinik unterschiedlich. Manchmal wird der Patient noch am Tag der OP entlassen. Wenn nicht operiert werden kann, muss das Tier ein Leben lang mit entzündungshemmenden Augentropfen behandelt werden. Ansonsten kann die Krankheit für das Tier äußerst schmerzhaft werden. Auf keinen Fall sollten die erkrankten Augen unbehandelt bleiben.

Tierversicherung schützt vor hohen Kosten

Sind beide Augen vom Grauen Star betroffen, muss der Besitzer etwa 4000 € bezahlen. Damit bei Operationen oder bei Krankheit zumindest die finanziellen Sorgen weg fallen, bieten die TIERFREUNDE ÖSTERREICH verschiedene Kranken- und Operationsversicherungen für Hunde an. Die Tierversicherung übernimmt dabei Ihre Kosten für ambulante und stationäre tierärztliche Behandlungen – inklusive der operativen Vor- und Nachbehandlung, die wegen eines chirurgischen Eingriffs nötig sind. Pro Jahr werden von der OP-Hundekrankenversicherung € 3.000- abgedeckt. Darin enthalten sind auch Kosten für Unterbringung und Verpflegung des Hundes bis zu 15 Tage nach einer Operation.

Welche Rassen sind häufiger betroffen

Einige beliebte Hunderassen wie der Golden Retriever und der Labrador neigen bereits in jüngeren Jahren zu dieser Augenerkrankung. Sie können innerhalb von nur ein bis zwei Wochen völlig erblinden. Tritt der Graue Star als Alterserscheinung auf, schreitet die Krankheit deutlich langsamer voran. Entgegen der landläufigen Meinung betrifft der Graue Star übrigens nicht nur alte, sondern auch junge Tiere. So kann die Krankheit etwa vererbt, durch Diabetes oder Verletzungen am Auge verursacht werden.


Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH sind Österreichs Club für Haustierbesitzer. Fundierte Information und Beratung sind Kernaufgaben der gemeinnützigen Organisation, die sich mit einem umfassenden Servicepaket sowie wichtigen Initiativen um die Anliegen von Haustierbesitzern kümmert. Werde jetzt Mitglied

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