Warum hat mein Hund Angst?


Plötzlich stiert er ganz verschüchtert in eine Ecke, winselt, jault oder bellt laut und fürchtet sich ganz offensichtlich. Was ist nur los mit dem Hund? 

Auf einmal ganz verschüchtert – aber warum?

Auf einmal ganz verschreckt – aber warum?

Wir nehmen die Welt aus unseren Augen wahr. Befinden wir uns in unserer Wohnung, fühlen wir uns sicher, gehen wir im Hellen im Park spazieren ebenso. Die Erfahrung hat uns gelehrt, dass wir uns hier nicht fürchten müssen. Das erste, um zu verstehen, warum sich ein Hund fürchtet, ist aber: Erkennen, dass der Hund eine andere Perspektive auf die Dinge hat.

Böse Erinnerungen

Wenn der Hund plötzlich beginnt, jemanden anzubellen, obwohl er sonst die Liebenswürdigkeit in Person ist, so solltest du das nicht zwangsläufig als eine Aggression einordnen. Vielmehr handelt es sich wohl um das deutliche Zeichen: Ich habe Angst! Beruhige deinen Hund und auch die Person, die angebellt wurde – und sieh sie dir dabei genau an. Es ist sehr wahrscheinlich, das etwas an der Person, möglicherweise ein Kleidungsstück oder die Körpergröße, den Hund an ein schlimmes Ereignis erinnert.

Angst als Lernprozess

Der Hund hat die Angst also sehr wahrscheinlich zu einem bestimmten Zeitpunkt seines Lebens erlernt. Ob das nun jene vor bestimmten Menschen oder vor Wasser ist. Manche Ängste kann man akzeptieren und den Kontakt des Hundes mit diesem vermeiden (beispielsweise einen großen Bogen um Menschen mit roten Kleidungsstücken ziehen) – manchen sollte sich der Vierbeiner aber auch stellen. Das geht natürlich nur schrittchenweise.

Behutsam und liebevoll

Wer sich fürchtet, der braucht vor allem eins: Jemanden, der ihn beruhigt, Sicherheit und Liebe gibt. Eben das ist das einzig Richtige, was du im ersten Moment tun kannst, wenn dein Hund sich fürchtet. Sei dabei aber nicht zu “mitleidig”, da der Hund sonst den Eindruck gewinnt, er habe durchaus Recht in seinen Befürchtungen, nach dem Motto “Aha, Herrli fürchtet sich also auch!”. Perfekt ist stattdessen ein ruhiger, sicherer Tonfall, der dem Hund klar macht: Alles ist gut.

Zum Experten gehen

Je nach Ausprägung der Angst, die bis zur Phobie reichen kann (beispielsweise dann, wenn sich der Hund partout weigert, über eine Brücke zu gehen), lohnt es sich, einen Experten zu Rate zu ziehen. Denn es gibt sie tatsächlich: eigene Hundepsychologen. Am besten den Tierarzt des Vertrauens fragen – der kennt unter hoher Wahrscheinlichkeit einen guten in deiner Nähe.

Wir wünschen dir viel Glück mit deinem “Angsthundi” und dass er sich schon bald nicht mehr (so) fürchten muss :-)


Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH sind Österreichs Club für Haustierbesitzer. Fundierte Information und Beratung zu haustierspezifischen Themen sind Kernaufgaben der gemeinnützigen Organisation, die sich mit einem umfassenden Servicepaket sowie Initiativen um die Anliegen von Haustierbesitzern kümmert.

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