Laufen mit Hund – so funktioniert’s

Wer sich fit halten möchte, egal in welchem Alter, hat mit der Haltung eines Hundes den Grundstein für ein gesundes und vitales Leben gelegt. Studien beweisen, Menschen mit Hunde sind bis ins hohe Alter fitter und gesünder als Menschen ohne Hund. Die soziale Bindung zum Tier und die tägliche Bewegung tragen dazu bei, dass die physische und psychische Gesundheit langfristig aufrechterhalten und sogar verbessert wird. Wer zudem noch begeisterter Hobbysportler ist und gerne joggen oder laufen geht, kann diese Aktivität optimal mit seinem tierischen Partner gemeinsam unternehmen. Damit das Laufen für beide angenehm ist und die Vitalität nachhaltig gestärkt werden soll, gibt es einige Regeln zu beachten.

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Laufen und Gassi gehen lassen sich gut miteinander verbinden. Jedoch sollte man nichts überstürzen und sich genug Zeit nehmen. Die letzte Mahlzeit des Hundes sollte mindestens zwei Stunden zurückliegen. Ansonsten kann es durch die Bewegung zu einer Magendrehung mit tödlichem Verlauf beim Hund kommen. Danach kann langsam in die Laufeinheit gestartet werden. Dem Hund am Anfang unbedingt noch Zeit geben, um sein Geschäft zu verrichten, in der Zwischenzeit kann man sich locker und langsam aufwärmen. Die ersten Meter in einem leichten Trabrhythmus beginnen. Die meisten Hunde passen sich dem Tempo automatisch an, vor allem wenn sie an der Leine laufen. Hunde, die sich im Wald oder auf der Wiese nebenher frei bewegen, werden des öfteren Schnüffelpausen einlegen. Danach holen sie aber den Rückstand zu Herrchen oder Frauchen umgehend wieder auf und fallen in das vorgegebene Tempo zurück. Wichtig ist vor allem, dass die körperlichen Voraussetzungen des Hundes zum Laufstil des Menschen passen. Kurzbeinige Hunde werden mit schnellen Dauerläufern mit der Zeit ihre Probleme bekommen.

Welche Probleme können beim Joggen mit Hund auftreten?
Viele Hunde, vor allem junge und unerfahrene Hunde, die sich meistens noch in der Erziehung befinden, können anfangen vor Begeisterung und Spieldrang vor den Füßen von Herrchen oder Frauchen hin und her zu springen oder passen sich dem Lauftempo nicht an und laufen entweder zu schnell oder bedingt durch ausgiebiges Schnüffeln viel zu langsam. Wenn dies der Fall ist, sollte das gleichmäßige Laufen mit der Leine trainiert werden. Die Leine kann dabei ruhig 1,5 – 2 Meter lang sein. Sobald der Hund anfängt, aus dem Lauftempo zu kommen, kann er verbal wieder in den Takt gebracht werden.

Als ideale Jogging-Leine eignet sich eine Brustgeschirr mit langer Leine und einem dämpfenden Gummizug am Ende. Die Leine kann um die Hüfte gebunden werden. So ist man dauerhaft Hand- und Armfreiheit für eine ergonomische Bewegung des Oberkörpers.

Wie motiviere ich meinen Hund zum gemeinsamen Laufen?

Nicht jeder Hund wird von Anfang an begeistert und brav im Tempo laufen. In diesem Fall muss er an die Situation gewöhnt und vor allem zum Laufen motiviert werden.

  • Kurze Pausen beim Laufen nach ein bis zwei Minuten Joggen gestalten den Ausflug abwechslungsreich und entlasten untrainierte Hunde
  • Wichtig sind vor allem verbale Belohnungen, auf Leckerlies eher verzichten, da hier die Gefahr der Magendrehung oder des Verschluckens gegeben ist
  • Zwischendrin kann ein Spiel mit dem Hundespielzeug, Streicheln und schnelles gehen sowie kurze Pausen an für den Hund durch den Geruch interessante Orte für Abwechslung sorgen

Um Mensch und Hund nicht zu überlasten, sollte nicht jeden Tag eine Laufeinheit auf dem Programm stehen. Am Beginn des Trainings sollte man versuchen zwei bis dreimal die Woche einen halbstündigen Lauf, abwechselnd im Trab und im zügigen Gehen, unterzubringen. Die Länge der Laufintervalle bis zur nächsten kurzen Unterbrechung durch Gehen kann von Einheit zu Einheit kontinuierlich gesteigert werden.

Wann sollte man auf das Laufen mit Hund verzichten?

Jeder Hund reagiert anders auf die ausgiebige und regelmäßige Bewegung durch Joggen. Von Beginn an gilt jedoch, der Hund darf für ein Lauftraining nicht unter Gelenks-, Hüft- oder anderen gesundheitlichen Problemen leiden. Im Zweifelsfall sollte ein Check beim Tierarzt durchgeführt werden. Die wenigsten Hunderassen eignen sich dafür einen Halbmarathon zu rennen.  Fünf bis zehn Kilometer sind im Durchschnitt in Ordnung. In jedem Fall sollte der Hund ausgewachsen sein, bevor er regelmäßig lange Läufe antritt, um mögliche Überbelastungen der noch nicht ausgewachsenen Gelenke zu vermeiden. Je nach Hunderasse kann das ein Alter von ein bis zwei Jahren sein. Im Zweifelsfall beim Tierarztcheck nachfragen.

Im Sommer kann es bei Hunden leicht zu einer Überhitzung kommen. Laufen sollte man deshalb in den kühleren Morgenstunden oder am Abend, wenn die Sonne untergeht. Wasser sollte dem Hund auch auf der Laufstrecke (z.B. durch einen Bach oder Brunnen) zur Verfügung stehen. Tempo und Länge der Laufstrecke kann im Hochsommer ohne schlechtes Gewissen reduziert werden. Langfristig gesehen tut das Mensch und Hund besser. Zudem sollte der Hund gut beobachtet werden. Wenn er sich nach einer Laufeinheit oder bei einer kurzen Pause sofort hinlegt, ist er erschöpft und sollte sich schonen.

Tipp der Tierfreunde Österreich: Auch beim Joggen können Missgeschicke und Unachtsamkeiten passieren. Durch die Konzentration auf die Bewegung und die ausgelassene Stimmung kann es leicht passieren, dass der Hund Beispiel einen Fahrradfahrer übersieht und dieser stürzt. Um im Schadensfall abgesichert zu sein, raten die Experten der Tierfreunde Österreich unbedingt zu einer Hundehaftpflichtversicherung.

………………………………………………………………………………………………………………………………Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH sind Österreichs Club für Haustierbesitzer. Fundierte Information und Beratung zu haustierspezifischen Themen sind Kernaufgaben der gemeinnützigen Organisation, die sich mit einem umfassenden Servicepaket sowie Initiativen um die Anliegen von Haustierbesitzern kümmert.

Bild: Manuela Wolff / pixelio.de

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