Tierisches Urlaubssouvenir will gut überlegt sein

Einen ausländischen Straßenhund zu adoptieren sollte gut vorbereitet sein. Auf was du achten solltest, wenn du ein Tier aus dem Ausland mit nach Hause bringen möchtest, erfährst du hier.

Urlaubssouvenier

Einpacken und mitnehmen geht nicht

Viele Tiere die man auf der Straße im Urlaub sieht sind mager, haben ungepflegtes Fell und wirken krank. Man möchte sie am liebsten alle einsammeln und mitnehmen. Doch einen Hund oder Katze am Urlaubsende einfach mitzunehmen, ist meist nicht möglich. Bei aller Tierliebe sollte die Mitnahme eines Straßentieres nach Österreich nie spontan und unüberlegt erfolgen, sonst kann die gut gemeinte Rettungsaktion schnell schief gehen. Zum einen muss die Reise mit Tier organisiert und mit der Fluggesellschaft abgestimmt werden. Zum anderen gilt es, die gesetzlichen Bestimmungen genau zu beachten. Selbst für Reisen innerhalb der Europäischen Union müssen Tiere gechippt, geimpft sein und einen Ausweis haben. Wer die Regeln missachtet, riskiert, dass das Tier kostenpflichtig zurückgeschickt, für Monate in Quarantäne gesteckt oder sogar eingeschläfert wird.

Vereine helfen bei der Ausreise

Wer sich im Ausland in ein Tier verliebt hat, kann sich von verschiedenen Tierschutzorganisationen helfen lassen. Tierschutzvereine im Ausland nehmen Fundtiere auf und bereiten sie für die Ausreise vor. Oft fliegen die Leute dann einige Wochen später noch mal hin und holen sich den Hund ab. Die Galgo-Hilfe beispielsweise kooperiert in Andalusien mit einem Tierheim, in dem die Hunde tierärztlich betreut, kastriert, gechippt und geimpft werden. In Pflegestellen können Interessenten sich beraten lassen, wenn sie einen Hund adoptieren wollen.

Was sich künftige Tierhalter überlegen sollten?

Die neuen Besitzer sollten wissen, worauf sie sich für die nächsten 10 bis 15 Jahre einlassen. Kranke oder verletzte Tiere werden um ein Vielfaches teurer, da sie nicht nur Zeit und Liebe, sondern auch Medikamente, Operationen und manchmal Spezialfutter brauchen. Damit kommt manch frischgebackener Tierhalter nicht klar. Es fehlen oft Vorkenntnisse der zukünftigen Halter, die mit ehemaligen Straßenhunden allein gelassen werden und sich schnell überfordert fühlen. Denn einen Straßenhund an die Zivilisation zu gewöhnen erfordert viel Zeit, Geduld und Verständnis des Hundehalters. Auch bei einer Katze, die du in der Natur der freien Wildbahn gefunden hast, wäre es undenkbar, diese in einer Wohnung einzusperren.

Illegalen Tierhandel nicht unterstützen

Immer öfter werden Haustiere aus dem Urlaub als Mitbringsel mit nach Hause gebracht, wovor aber abgeraten wird. Oft werden herrenlose Tiere aus Mitleid mitgenommen oder auch auf Märkten gekauft. Darauf sollte man sich keinesfalls einlassen, denn man unterstützt damit in den meisten Fällen grausame Haltungsbedingungen und fördert bedenklichen Tierhandel. Selbst wenn man so ein Tier „rettet“, werde damit das Leid der Elterntiere verlängert. Zudem sei beim Kauf von Hundewelpen im Ausland meist mit gesundheitlichen Problemen zu rechnen, die schnell ins Geld gehen und Leiden für das Tier bedeuten. Wenn man ein herrenloses Tier aufgreift, sollte man es vor Ort bei den Behörden abgeben oder zu einer veterinärmedizinischen Einrichtung bringen, sofern das möglich ist. Eine weitere Möglichkeit, an Ort und Stelle zu helfen, ist eine Futterspende. Häufig werden Straßentiere im Urlaubsland von Einheimischen an festen Standorten gefüttert. Hier kann man am besten Dosenfutter deponieren, welches dann von den lokalen Tierfreunden nach und nach verfüttert wird.

Solltest du dich aber ernsthaft verliebt haben und dir sicher sein, dass das Haustier keinen anderen Besitzer hat und dich braucht, dann lohnt es sich, das lange Prozedere in Kauf zu nehmen.


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