Was ist für meine Katze giftig?

Katzen sind in der Regel sehr vorsichtig und prüfen ganz genau, was sie fressen. Daher kommt es seltener als bei anderen Tieren vor, dass Katzen im Alltag etwas Giftiges zu sich nehmen. Dennoch sind Katzen nicht allwissend und Gefahren lauern überall.

Katze-besser-verstehen

Grundsätzlich gibt es vier Arten der Giftaufnahme: 

  • Direkte oder indirekte Aufnahme durch den Verzehr von Beutetieren
  • Indirekte Aufnahme durch das Putzverhalten (Fellpflege)
  • Einatmen giftiger Gase
  • Aufnahme über die Haut
  • Gefährliche Giftquellen für Katzen mit Freigang

Vergiftung durch Rattengift

Häufig kommt bei Freigängerkatzen eine Vergiftung durch Rattengift, bzw. Nager-Bekämpfungsmittel vor. Aufgrund der gehemmten Gerinnung verbluten die Nagetiere nach der Aufnahme des Köders. Katzen können das Gift auf direktem oder indirektem Wege aufnehmen, durch den Köder selbst oder durch das Fressen des bereits vergifteten Nagetiers. Eine Katze kann nicht wissen, ob die Maus, die sie gerade verspeist hat, vielleicht kurz zuvor noch Rattengift aufgenommen hat.

Selten vorkommende Vergiftungen

  • Insektizide, die z. B. bei der Beseitigung von Wespennestern verwendet werden
  • Schneckenkorn, das die zur Bekämpfung von Weichtieren zum Einsatz kommt
  • Fungizide, die Pilzbefall bei Pflanzen beseitigen

Stelle unbedingt sicher, dass all diese Präparate gut verschlossen und unerreichbar für Deine Katze aufbewahrt werden. Spreche auch mit Deinen Nachbarn, falls diese oder ähnliche Mittel verwenden.

Vorsicht bei Anti-Floh- und Zeckenmittel

Viel zu häufig kommt es zu Vergiftungen und Todesfällen, weil Parasitenmittel für Hunde trotz entsprechender Warnhinweise bei Katzen angewendet werden. Hierbei ist besonders der Wirkstoff Permethrin problematisch. Dieser ist Bestandteil in vielen Spot-ons und kann bei Katzen zu Speicheln und zentralnervösen Symptomen bis hin zum Tod führen. Bitte achtet daher sorgfältig auf die Warnhinweise der Produkte!

Vergiftungen durch Frostschutzmittel

Besonders im Winter ist die Gefahr groß, dass Deine Katze das süßlich schmeckende Frostschutzmittel aufnimmt. Gängige Frostschutzmittel enthalten oft Ethylenglykol; eine Aufnahme kann bei Katzen bereits in geringen Mengen zu Nierenversagen und Tod führen. In so einem akuten Fall suche SOFORT den Tier-Notdienst auf! Es gibt wirksame Gegenmaßnahmen, jedoch nur während der ersten Stunden nach der Aufnahme der giftigen Substanz.

Giftige Zimmer- und Gartenpflanzen

Viele Zimmer- und Gartenpflanzen sind giftig. Freigänger-Katzen knabbern zwar regelmäßig an Gras, ihr Instinkt hilft ihnen aber in der Regel dabei, einen Bogen um giftige Pflanzen wie Herbstzeitlose, Eiben usw. zu machen. Reine Wohnungskatzen sind hingegen eher gefährdet, an giftige Pflanzen zu geraten.

Gefährliche Giftquellen für Wohnungskatzen

Liliengewächse sind hochgiftig, denn sie können bei Katzen zu schweren Nierenschäden führen und haben eine oft tödliche Wirkung. Dabei sind alle Teile der Pflanzen giftig und können auch bei sehr geringen Mengen tödlich wirken. Allein der bloße Kontakt oder die Aufnahme von Blumenwasser kann schwere Nierenerkrankungen mit sich bringen.

Achtung bei Reinigungs- und Hygienemittel

Auch Reinigungs- und Hygienemittel im Haushalt wie Bleiche, Chlor, verschiedene Duftstoffe, Polituren etc. können bei Katzen zu Vergiftungen führen. Diese Präparate wirken zwar nicht gerade verlockend auf die empfindlichen Katzen-Näschen, allerdings besteht dennoch eine mögliche Gefahr, wenn sie in Kontakt mit frisch gereinigten Oberflächen und Gegenständen kommen. Denn die schädlichen Stoffe gelangen durch die Fellpflege in den Organismus der Katze. Dies kann zu vermehrtem Speicheln, tiefgehenden Schleimhautablösungen in der Maulhöhle, Fieber und starken Hautirritationen kommen.

Verschiedene Symptome

Die Symptome einer Vergiftung hängen natürlich stark vom jeweiligen Wirkstoff und der aufgenommenen Menge ab und sind oftmals ziemlich unspezifisch, zumal sie natürlich auch in Kombination auftreten können. Mangelnde Hinweise auf mögliche Giftquellen machen es darüber hinaus nicht gerade einfach, einen konkreten Verdacht zu haben.

Doch achtet auf folgende Anzeichen Eurer Katze:

  • Zittern, mangelnde Koordinationsfähigkeiten, Anfälle, Speicheln
  • vermehrter Durst und Urinabsatz, Appetitlosigkeit
  • Atemnot, Niesen, Husten
  • Erbrechen und/oder Durchfall
  • Entzündung, Rötung, bläuliche Verfärbung, Schwellung
  • Veränderte Schleimhautfarben (gelb, rot, bläulich)

Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH raten Euch, falls nur der kleinste Verdacht auf eine Vergiftung besteht, kontaktiert SOFORT Euren Tierarzt! Hier können Minuten über das Leben Eurer Katze entscheiden.


Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH sind Österreichs Club für Haustierbesitzer. Fundierte Information und Beratung sind Kernaufgaben der gemeinnützigen Organisation, die sich mit einem umfassenden Servicepaket sowie wichtigen Initiativen um die Anliegen von Haustierbesitzern kümmert. Werde jetzt Mitglied unter https://www.tierfreunde.org/mitgliedschaft

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