Das A und O der Katzenlaute

Was keiner vermutet- Katzen sind gesprächig. Eine schwedische Sprachwissenschaftlerin analysiert, was das Schnurren und Miauen unserer Samtpfoten bedeutet.

Katzenlaute

Es gibt eine erstaunlich große Vielfalt an Lautvarianten und Nuancen, deren sich die Katzen bedienen. Mit Wörtern oder gar Sätzen, die einer Grammatik folgen, hat das nichts zu tun. Vermutet wird, dass Katzen über eine angeborene Universalsprache verfügen, dann von ihrer Mutter einen regionalen Dialekt lernen und sich schließlich in der Obhut des Katzenhalters an dessen Sprache anpassen. Lautvarianten, die sich z.B. beim Betteln nach Futter bewähren, werden wiederverwendet, akustische Signale, die etwa im Begrüßungsritual unbeachtet bleiben, verworfen. Sprachmelodien, die Menschen wie bei Kindern im Plapperalter benützen, werden übernommen.

Erforschung der Katzenlaute

Wenn man sich die Mühe macht und die Zeit nimmt, kann man seine Katze verstehen lernen. Gute Ohren reichen in der Regel. Eine schwedische Forscherin studiert die Frequenzverteilung der Lautenergie in Spektrogrammen, misst die Dauer und die Höhe der Töne und deren Lautstärke. Sie beobachtet, ob das Maul bei der Erzeugung der Geräusche offen oder geschlossen, ob die Lippe gespannt ist und ertastet mitunter, ob die Katze dabei aus- oder einatmet.

Ein „Miau“ kann vieles bedeuten

Wir können Katzen nicht fragen was sie meinen, umso wichtiger ist es, die Lautvariationen in Zusammenhang mit der Körpersprache und der Gesamtsituation zu interpretieren. Mit „Miau“ der häufigsten Vokabel in der Katzensprache, teilen sich die Samtpfoten nur dem Menschen mit. Die unterschiedlich vielen Silben können lockend, anspruchsvoll, fordernd, jammernd, traurig, freundlich, tapfer oder unerschrocken klingen. Die meisten Miau-Laute werden mit öffnendem-schließenden Maul hergestellt. Es kann “Ich will etwas” oder “Mein Fressnapf ist leer” oder “Ich sehe, dass du da bist“ bedeuten.

Schnurren ist nur den Tieren vorbehalten

Schnurren ist ein hochkomplexer Laut in der Frequenz von 20 bis 30 Hertz und heißt “Ich bin keine Bedrohung”. Es gibt die Hypothese, dass das Schnurren, das den ganzen Körper vibrieren lässt, der Katze beim Entspannen hilft. Schnurren, das mit Ein- und Ausatmen produziert wird, ist für Menschen kaum reproduzierbar. Die anatomischen Voraussetzungen für das vergleichbar einfache Gurren – einen freundlichen Begrüßungslaut  wären vorhanden, die Notwendigkeit, die Laute zu formen besteht nicht.

Warum starren Katzen Menschen an?

Nicht nur die Katzenlaute sind besonders beindruckend, auch das ständige Anstarren wirft manchmal Fragen auf. Doch warum haben wir den Eindruck, unsere Katze starrt mich häufig minutenlang an? Die Augen einer Katze funktionieren anders als das menschliche Auge. Die Hornhaut von Katzen muss nicht ständig befeuchtet werden, daher sind Katzen nicht auf Wimpernschläge angewiesen. Das hat den Effekt, dass wir ihr Starren als besonders intensiv wahrnehmen.

Das Starren einer Katze kann folgende Bedeutungen haben:

  • Interesse
  • Drohung
  • Sympathie

Wie das Starren einer Katze zu interpretieren ist, hängt von der übrigen Körpersprache ab. Beobachtet Dich Deine Katze von der Mauer aus mit starrem Blick, dürfte Sie wohl in erster Linie Interesse ausdrücken. Falls sie dabei nicht die Ohren anlegt oder sich kleinmacht, ist Aggression ausgeschlossen. Du kannst dieses Starren gut mit folgender Frage interpretieren: “Hast Du einen Leckerbissen für mich?”


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